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Rostocks Rathaus-Schlange ist wieder zurück

Die Geschichte mutet fast wie ein April-Scherz an. Aber manchmal übertrumpft die Realität die Fantasie: Am 28. März 2001, fast vier Jahre nach ihrem Verschwinden, wurde die Rostocker Rathaus-Schlange Oberbürgermeister Arno Pöker zurückgegeben. Ein engagierter Rostocker hatte auf seinen Bahnfahrten als Lokführer zwischen der Hansestadt und der Bundeshauptstadt einen Berliner namens "Paule" kennen gelernt. "Paule" berichtete über seine Eindrücke beim Besuch der Stadt an der Warnow und erzählte dem Rostocker auch, wie er vor Jahren eine Schlange "gefunden" hätte. Dem Rostocker war gleich klar, dass es sich nur um die Rathaus-Schlange handeln könne, die an die Säule des Rathaus-Vorbaus gehört und 1997 entwendet worden war. Als Wahrzeichen der Hansestadt Rostock kann die Schlange doch wohl nicht ihr Dasein in einem Berliner Schuppen fristen! Tatsächlich brachte "Paule" die Schlange mit und übergab sie dem Rostocker Lokführer. Seinen Namen und seine Anschrift wollte er lieber nicht preisgeben, denn er wolle keinen Ärger mit der Polizei haben. Und so hat Rostock nun zwei Rathaus-Schlangen!

Geschichte
Die Entstehungsgeschichte der Rathaus-Schlange liegt leider im Ungewissen. Auch ihre Bedeutung ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sie könnte als Symbol den Ratsherren Weisheit für ihre Entscheidungen gespendet haben, Aalmaß für den Handel auf dem Neuen Markt gewesen sein oder auch den Gesellen auf Wanderschaft als Beweis gedient haben, in Rostock gewesen zu sein. Die nun wieder aufgetauchte Schlange wurde 1993 aus Bronze gefertigt und ersetzte im Zuge der Sanierungsarbeiten an der Rathausfront die bisherige, aus Mörtel bestehende Schlange. Nach dem Diebstahl der Schlange stiftete die Volks- und Raiffeisenbank ein neues Symboltier, das - halb Schlange, halb Aal - der Hansestadt zum 780. Jahrestag der Stadtrechtsbestätigung übergeben wurde.

Im Rathaus sucht man nun nach einem würdigen Platz für die ältere Schlange.