Deutliche Zuwächse insbesondere auf den Linien von und nach Skandinavien durch stark wachsenden Verkehr aus neuen EU-Mitgliedsstaaten
„Die Reederei Scandlines erzielte einen erheblichen Zuwachs bei der Lkw-Beförderung im Jahr 2005. Zum ersten Mal in der Geschichte von Scandlines haben wir mehr als eine Million Lkw auf unserem Routennetz über die Ostsee transportiert. Dies entspricht einem Wachstum von ca. 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr“, berichtet Vorstand Uwe Bakosch.
Insbesondere der Verkehr zwischen Deutschland und Dänemark/Schweden läuft besser denn je. Spitzenreiter bei den Zuwächsen ist mit rund 86.400 transportierten Lkw die Linie Rostock-Gedser, die im vergangenen Jahr 21,8 % mehr Lkw als in 2004 beförderte. Die Linie Rostock-Trelleborg nutzen 133.000 Lkw und Trailer, was einem Zuwachs von 13,1 % entspricht. Nie zuvor wurden auf diesen Linien mehr Lkw transportiert. Hier wirken die verbesserten Standortbedingungen des Hafens Rostock als Scandlines Drehscheibe für die Ostseeverkehre nach Dänemark, Schweden und ins Baltikum mit der Autobahnanbindung an die A1 in Lübeck sowie die Anbindung an Osteuropa über die neue A20 in Richtung Osten. Auch die Linien Puttgarden-Rødby und Sassnitz-Trelleborg konnten gute Zuwächse erzielen bei der Beförderung von Lkw.
Für die Fährlinien zwischen Deutschland und Skandinavien rechnet Scandlines für die kommenden Jahre mit einem weiteren Wachstum. Gründe für diese Annahme sind der kontinuierliche wirtschaftliche Aufschwung in Osteuropa, der weitere Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Hinterland der Ostseehäfen sowie die für 2007 geplante Fertigstellung der zweiten Rügenanbindung. Diese wird die Kapazität auf dem Zufahrtsweg zum Fährhafen Sassnitz deutlich erhöhen.
Der Pkw-Verkehr
Mit 4,2 Millionen beförderten Pkw auf allen Linien konnte annähernd das hohe Niveau des Vorjahres gehalten werden. Deutliche Zuwächse verzeichnen die Linien zwischen Deutschland und Dänemark. So wurden auf der Linie Rostock-Gedser 8,5 % und auf der Linie Puttgarden-Rødby 2,4 % mehr Pkw befördert als im Vorjahr. Die Steigerung auf der Linie Puttgarden-Rødby ist vor allem auf Tagestouristen in Richtung Deutschland sowie auf den Einbau von zusätzlichen Pkw-Decks zurückzuführen. Durch diese Maßnahme hatte es trotz erneuter Rekorde bei den Beförderungszahlen während der Sommermonate kaum Kapazitätsengpässe gegeben.
Dieser positiven Entwicklung steht der Rückgang der Beförderungszahlen auf der Linie Helsingør-Helsingborg entgegen, die zurzeit Verkehr an die Øresundbrücke verliert.
Der Rückgang von Passagieren auf der Linie Sassnitz-Trelleborg liegt hauptsächlich im Verlust von schwedischen Einkaufstouristen begründet, welche aufgrund günstigerer Einkaufsbedingungen in Dänemark verstärkt den Weg über die Øresundbrücke gewählt haben. Durch die positive Entwicklung der Passagierzahlen auf der Linie Rostock-Trelleborg konnte jedoch der größte Teil dieser Verluste kompensiert werden.
Die Zahl der beförderten Passagiere ist um insgesamt 1,9 % zurückgegangen. Sie liegt aber weiterhin um ca. 20 Millionen. Die Entwicklung der Passagierzahlen entspricht im Wesentlichen der Entwicklung im Pkw-Bereich.
Der Verkehr auf den drei innerdänischen Linien liegt mit einem gesamten Wachstum von 0,8 % bei Pkw und 0,2 % bei Lkw ebenfalls im positiven Bereich. Nur die Linie Spodsbjerg-Taars verzeichnet als Folge der Preissenkungen auf der Brücken-Verbindung über den Großen Belt einen geringen Rückgang bei den Beförderungszahlen für Pkw und Lkw.
Der Seeverkehr zwischen Deutschland und den baltischen Staaten hingegen steht seit der EU-Osterweiterung in hartem Wettbewerb mit dem Straßenverkehr via Polen. Scandlines hat im Oktober 2005 den Fährverkehr in die baltischen Staaten neu geordnet und mit dem Ziel der Schaffung einer starken Verkehrsdrehscheibe auf den Hafen von Ventspils (Lettland) konzentriert. Darüber hinaus hat Scandlines in Lettland ein eigenes Verkaufsteam im Frachtbereich aufgebaut. Die ersten positiven Ergebnisse dieser eingeleiteten Maßnahmen sind bereits spürbar.
„Alles in allem blickt Scandlines auf ein erfolgreiches Jahr 2005 zurück, dessen Transportergebnis auf dem hohen Niveau der Vorjahre liegt“, sagt Uwe Bakosch.
Passagiere | Pkw | Lkw | |
Rødby-Puttgarden | 6.760.680 (+ 0,2%) | 1.777.015 (+ 2,4%) | 315.719 (+ 6,7%) |
Gedser-Rostock | 1.376.407 (+ 8,9%) | 230.479 (+ 8,5%) | 86.396 (+ 21,8%) |
Helsingør-Helsingborg | 8.018.188 (- 5,4%) | 1.373.322 (- 6,5%) | 274.976 (- 0,4%) |
Rostock-Trelleborg | 331.265 (+ 6,0%) | 54.006 (+ 6,2%) | 133.021 (+ 13,1%) |
Sassnitz-Trelleborg | 660.272 (- 6,7%) | 158.055 (- 2,6%) | 36.727 (+ 3,3%) |
Spodsbjerg-Tårs | 513.032 (- 3,3%) | 169.111 (- 3,1%) | 25.427 (- 2,6%) |
Esbjerg-Fanø | 1.709.111 (- 1,2%) | 312.592 (+ 1,9%) | 9.916 (+ 5,5%) |
Bøjden-Fynshav | 327.679 (+ 2,9%) | 112.984 (+ 4,2%) | 3.231 (+ 7,8%) |
Baltikum, total | 113.079 (+ 0,8%) | 14.565 (+ 14,9%) | 117.363 (+ 1,0%) |
Scandlines, total | 19.809.713 (- 1,9%) | 4.195.068 (- 0,7%) | 1.002.776 (+ 5,5%) |